Band IV Schriftenreihe des Wissenschaftlichen Beirats im DHPV e.V.
1981 wurde in den USA erstmals das Krankheitsbild Aids, damals noch mit der Bezeichnung GRID benannt, als Syndrom erfasst. 1983 wurde aufgrund medialer Horrorszenarien die breite Öffentlichkeit in Deutschland auf diese Krankheit aufmerksam. Die betroffenen Menschen verstarben meist schnell innerhalb von Wochen oder Monaten, eine Therapie gegen das Virus existierte nicht. Das unaufhaltsame Sterben von jungen Männern in der Mitte der Gesellschaft hat aufgerüttelt. Aids holte das Thema Tod und Sterben nachhaltig in die deutsche Gesellschaft zurück.
Um für den aktuellen Versorgungsbedarf Angebote für aidserkrankte Männer zu schaffen, wurden Aids-Hilfen gegründet, die auch mit der Realisierung von ambulanten und stationären Hospize beschäftigt waren. Dem hospizlichen Anspruch Aidskranker gerecht zu werden, war einerseits eine gesellschaftliche Herausforderung, andererseits aber waren auch die Bedürfnisse an Aids erkrankten, schwulen Männer ungewohnt. Sie wollten sterben wie sie gelebt hatten.
Klaus Müllers Buch macht deutlich, warum und in wieweit die deutsche Hospiz- und die deutsche Aidsversorgung gemeinsame, aber auch getrennte Wege gingen.
(Verlagsinfo)