Arno Geiger hat ein tief berührendes Buch über seinen Vater geschrieben, der trotz seiner Alzheimerkrankheit mit Vitalität, Witz und Klugheit beeindruckt. Die Krankheit löst langsam seine Erinnerung und seine Orientierung in der Gegenwart auf, lässt sein Leben abhandenkommen. Arno Geiger erzählt, wie er nochmals Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre begleitet. In nur scheinbar sinnlosen und oft so wunderbar poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch im Alter in der Person des Vaters noch alles gibt: Charme, Witz, Selbstbewusstsein und Würde. Arno Geigers Buch ist lebendig, oft komisch. In seiner tief berührenden Geschichte erzählt er von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden.
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(Verlagsinfo)
Am 7. Oktober 2011 wurde Arno Geiger für sein Buch "Der alte König in seinem Exil" mit dem Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerband e.V. ausgezeichnet.
Laudatio zu Ehren von Arno Geiger
von Dr. Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hospiz- und Palliativverband e.V. - 7.10.2011 in Limburg/Lahn
Ich wende mich nun einer Person zu, die die meisten von Ihnen – bzw. nach der wunderbaren Lesung heute - alle kennen. Er ist im deutschsprachigen Raum bekannt durch seine vielen Romane, die zahlreich ausgezeichnet und wiederholt auf der Bestsellerliste zu finden sind. Sehr geehrter Herr Geiger, es ist mir eine außerordentlich große Ehre, Ihnen heute persönlich den diesjährigen Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands für Ihr Buch „Der alte König in seinem Exil“ überreichen zu dürfen. Dass Sie aus Wien zu uns angereist sind, freut uns sehr.
In diesem außerordentlich berührenden Buch zeigt Arno Geiger, dass auch ein Leben mit der Alzheimer Krankheit immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden und dass der Mensch auch dann „ein Mensch bleibt mit seiner Vergangenheit, Eigenheit und Würde", wenn ihn eine solche Krankheit trifft. Indem Arno Geiger den kranken Vater nicht an den Vorstellungen eines gesunden Lebens misst, sondern sich vorurteilslos auf die Welt des kranken Vaters einlässt, erkennt er weniger die Defizite und Mängel, die die Krankheit scheinbar mit sich bringt. Vielmehr wird die Krankheit des Vaters zu einer Einladung, sich auf die Welt eines Menschen mit der Alzheimererkrankung einzulassen und diese zu erkunden; einer Krankheit, die häufig gefährlich und schmerzlich erscheint, aber auch spannend und gelegentlich auch komisch, die den Verlust von Fähigkeiten bedeutet, aber, wie Arno Geiger schreibt, auch neue Fähigkeiten hervorbringt. Bedeutungsvoll wird diese Erkundung vor allem dort, wo die Gestaltung der Beziehung zum kranken Vater neu geordnet wird, weil – wie der Autor von sich selbst schreibt – etwas in der Beziehung zum Vater ihn dazu bringt, sich „der Welt weiter zu öffnen“.
Aufgrund der zahlreichen Erlebnisse mit seinem Vater, die Arno Geiger mit uns teilt, und die Einladung des Autors, Menschen mit Alzheimererkrankung und ihre Welt anders zu sehen, als bisher in unserer Gesellschaft üblich, wird das Buch zu einem außerordentlich wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion; einer Diskussion, der wir uns alle stellen müssen und einem Thema, das vor allem auch für die Hospizbewegung und Palliativmedizin eine große Herausforderung bedeutet. Das Buch macht uns allen Mut und vermag nicht zuletzt auch der Diskussion über die aktive Sterbehilfe mit großer Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft etwas entgegen zu setzen.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband und ich ganz persönlich möchten Ihnen heute für dieses wichtige Buch herzlich danken und Ihnen den diesjährigen Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands überreichen. Wir wünschen uns, dass es auch wei-terhin große Resonanz findet und viele Menschen erreicht.
Quelle: http://www.dhpv.de